Donnerstag, 14. Juli 2011

Wenn Mutti dealt

Der Unterschied zwischen einer Staatsregierung und einer Bande von Waffenschiebern scheint manchmal zu verschwimmen. Dass nun Panzer für Saudi-Arabien und Patrouillenboote für Angola ein wenig mediale Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ist aber eher Zufall und hat mehr mit der Tolpatschigkeit von Mutti Merkels Regierungsstil zu tun als damit, dass staatlich geförderte Waffendeals etwas Besonderes wären. Die Bundesrepublik Deutschland ist der drittgrößte Waffenexporteur weltweit. Die deutsche Öffentlichkeit aber interessiert das nicht. Irgendwelche moralischen Bedenken sind, außer in aufgebauschten, opportunistisch missbrauchten Einzelfällen, nicht auszunehmen. Je schmutziger ein Geschäft — und Rüstungsexport ist Leichenproduktion —, desto sicherer sind ja die damit verbundenen Arbeitsplätze. Und dass die Profite enorm sind, sei vorausgesetzt. Die jetzt Regierenden halten es da im Grunde nichts anders die diversen Regierenden, Rotgrün eingeschlossen, vor ihnen. Auch die oft beschworenen christlichen Werte stehen da offenkundig nicht im Wege. Wenn einer einem auf die eine Backe schlagen will, verkauf ihm etwas, damit er ihm auch noch auf die andere Backe schlagen kann. Betet für die Feinde eurer Geschäftspartner, auf dass sie zahlreich seien und die Einkaufslust erhöhen. Kurzum: Schwerter statt Pflugscharen. Wenn das mal nicht die berüchtigte jüdisch-christliche Prägung ist! Immerhin ist Deutschlands liebster Partner das bis über die Grenze des Wahnsinns hinaus hochgerüstete Israel. Weshalb, während Mutti in Afrika die Hostess der Rüstungsindustrie gibt, ihr Kriegsminister Maizière schon mal nachgucken geflogen ist, ob die Israelis vielleicht noch irgendwelches Mordgerät haben wollen. Das Zeug verkauft sich schließlich nicht von selbst.

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