Samstag, 15. Oktober 2011

Aufgeschnappt (bei einem Autor um 1800)

Der Buchhandel liegt in einem so tiefen Verfall und wird mit jeder Messer soviel schlechter, daß selbst angesehene Buchhändler erschrecken, wenn ihnen ein Manuskript, das nicht einen schon berühmten Namen zum Garant hat, angeboten wird. Die Buchläden sind mit Romanen [...] aller Art dermaßen überschwemt, daß ihnen jeder [Euro] zuviel ist, den sie für [...] einen Roman, der nicht von [einem Bestseller-Autor] kommt, geben sollen.

Christoph Martin Wieland (1733-1813)

Wieland schreibt hier außer von Romanen eigentlich auch von Theaterstücken, sagt selbstverständlich Taler, nicht Euro, und nennt die damaligen Bestseller-Autoren Kotzebue, Schiller, Richter,  La Fontaine, Huber beim Namen.


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